Letztes Wochenende waren wir in Zavelstein (vielen Dank liebe Kollegen) und haben dort das Ende der Kälteperiode erlebt. Damit einher ging die für Zavelstein legendäre Krokusblüte. Natürlich haben wir die Krokusse auch gesucht. Es waren doch nicht so viele wie ich dachte.
Nichtsdestotrotz habe ich sicherheitshalber mal das große Besteck mitgenommen um einige Fotos zu machen. Robert Capa wird zitiert mit „Wenn deine Bilder nicht gut genug sind, warst du nicht nah genug dran“. Zwar bezieht sich das auf Reportage, aber es ist mir schon auch ein Leitspruch. Dieses nah genug dran sein, kann man räumlich (muss man auch räumlich) aber auch mental verstehen.
Ich verstehe nichts von Krokussen und sonstigen Pflanzen. Ich fotografiere sie halt, weil ich sie ästhetisch finde (Hab zur Belustigung meiner lieben Frau auch schon aufrechtes Unkraut fotografiert :-). So also auch die Krokusse. Von daher kann ich nicht sagen, ob die Bilder aus Sicht eines Botanikers gut sind. Darum geht es mir nicht. Mir gefallen sie einfach.
Zum ersten mal habe ich den Bildern Titel gegeben, weil ich beim Aufarbeiten doch manche Allegorie darin erkannt habe. Ich könnte damit angeben, dass diese Allegorie schon bei der Aufnahme im Kopf gehabt hätte, aber das wäre hoch gestapelt. Ich wollte einfach Fotos machen wie ich sie sah. Danach habe ich hemmungslos hinein interpretiert.
Wie immer, die ganze serie beim Klick auf das Bild.
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Von aussen hat mir das Gebäude nie gefallen. Aber nun habe ich es endlich geschafft, dort mal hinzugehen.
Macht wirklich spass und ich bin dankbar, dass wir so was Stuttgart haben. Ich zeige direkt im Blog einige ausgewählte Bilder. Die ganze Fotostrecke kommt beim Klick auf eines der Fotos.
Das Stadtviertel ist noch immer voll im Bau … Dieses Bild habe ich „Wolkenkratzer“ genannt. Es lohnt sich,mal darüber nachzudenken, was das alles bedeuten könnte.
Für mich schon symbolisch. Man muss die Banken an den Haken kriegen – so dass sie ihrer Aufgabe wieder gerecht werden, nicht nur in Werbespots (ja, die Spots, die ich meine sind nicht von der LBBW).
Das Gebäude gefällt mir noch immer nicht, aber ein paar Perspektiven fand ich dann doch.
Das ist eines meiner Lieblingsbilder in der Serie. Es sieht eigentlich aus wie zwei Bilder. Aber es ist nur wirklich eines.
Dieses Foto ist etwas dunkler, so wie es ein Belichtungsautomat machen würde. Es ist aber nicht so, wie ich den Raum empfinde. Ich empfinde ihn hell, Lichtdurchflutet, leicht.
Ein bisschen erinnern mich die Treppen in der Bibliothek an eine Zeichnung von Escher.
Den Galeriesaal in der Mitte des Gebäudes finde ich sehr interessant. Einerseits ein riesengroßer umbauter Raum – und doch ganz leer. Da habe ich doch ein bisschen mit Standpunkten und Perspektiven experimentiert. Das hier ist ien Beispiel – mehr in der Galerie.
Google hat mich dann zu ein paar Aufnahmen geführt, z.B. (hier bei Heise). Interessant, wie es verschiedene Sichtweisen gibt. Ich kriege es leider nicht ganz hin, die Lichtigkeit (ich meine wirklich Lichtigkeit) so ins Bild zu bekommen, wie ich will. Die Schatten dominieren ziemlich.
Es ist auch interessant, dass die Beleuchtung aus unterschiedlichen Lichtquellen besteht, von denen eine ein richtig gelbes Licht bringt. Das habe ich im Gebäude nicht so empfunden und daher bei den meisten Fotos en der entsprechenden Farbe die Sättigung rausgezogen.
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Ausglöst durch eine spezifische Anfrage war ich heute früh auf dem Birkenkof bei Stuttgart zu einem Fotoprojekt. Eigentlich wollte ich nur ein bestimmtes Motiv machen – das Kreuz über Stuttgart. Doch dann blieb ich einige Zeit dort und habe vieles andere auch bewegt und fotografiert. Ich habe schon lange kein solches Fotoprojekt mehr gemacht.
Eigentlich beginnt ein solches Projekt mit der Konzeption zu Hause. Aber heute war es anders, das Projekt ist vor Ort entstanden.
Stadt unter dem Kreuz
Das Kreuz steht über der Stadt. Wir sind in einer zunehmend säkularisierten Welt. Hoffentlich treiben wir nicht ins Unglück, wenn wir uns auf uns selbst stellen.
keine bleibende Stadt
Die Trümmer, das Kreuz und der Blick auf die Stadt Stuttgart. Eine blühende Stadt und doch fragil. Das erinnert an das Bibelwort für das nächste Jahr: Wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir.
(Hebräer 13,14)
ER neigt sich zu uns
Durch die Verzerrung des Weitwinkels, neigt sich das Kreuz der Stadt zu – Wie die Gnade Gottes die sich über uns neigt.
Suchet der Stadt bestes
Das Kreuz steht über der Stadt. Wir leben in einer Zeit, die alles für machbar hält. Zum Glück gibt es Menschen, die für die Stadt beten. Diese Aufnahme ist allerdings gestellt …
Einsam in Stuttgart
Wie viele Menschen sin alleine in unserer Stadt!
Beschirmt
Ein Ehepaar, wohl beschirmt schaut auf ihre Stadt, intensiv besprechen Sie etwas, die ausgestreckte Hand deutet das an. Vielleicht suchen sie ihre Wohnung als Bürger der Stadt. Es ist wirklich auch ein herrlicher Ausblick von da oben.
Dürre
Es gibt verschiedene Dürrezeiten in unserem Leben, persönliche und auch für eine ganze Stadt oder gar ein ganzes Land. Der Baum wird im Frühjar wieder treiben. Aber es gibt es Trümmer mit denen kann man (und muss man auch) leben lernen, aber weg bekommt man sie nicht mehr. Das sollten wir uns eingestehen. Aber auch diese Trümmer können uns Anstoß zur Dankbarkeit sein.
DAS Zeichen der Hoffnung
Aus der Noah – Geschichte kennen wir den Regenbogen. Es war mir ein besonderes Geschenk, dass dieser Regenbogen erschien, als ich schon gehen wollte. Wie die junge Frau im Vordergund in der Karte Orientierung sucht, so brauchen wir auch Orientierung für unser Leben. Und zwar brauchen wir Orientierung, die uns Hoffnung gibt. Das sehe ich im Symbol des Regenbogens.
Aber da ist ja noch mehr. Kreuz und Regenbogen sind für mich zwei Hoffnungszeichen. In der Bibel sind Kreuz und Regenbogen die Zeichen des Bundes Gottes mit den Menschen, Alter Bund und Neuer Bund. Da musste ich nun doch noch etwas dran bleiben …
Zwischen Himmel und Erde
„Wo die Balken sich kreuzen ist der Ort, wo sich Himmel und Erde berühren in dir“ … Das Lied kam mir gleich in den Sinn, als ich diesen Aufnahmestandpunkt suchte – und fand.
Das ist die Gelegeneheit nun einfach sich dieses Lied mal anzuhören und dabei dieses Bild noch etwas zu betrachten … Andrea und Albert Frey – zwischen Himmel und Erde
Am Fuße der Hoffnung
Der Regenbogen endet am Fuß des Kreuzes – dort wo Hoffnung gegründet ist. Ich finde übrigens die Proportionen des Kreuzes etwas ungewöhnlich – Der Querbalken ist recht lang. Die Weitwinkelperspektive betont das. Auf den Fotos wirkt das für mich wie ein Fingerzeig, eine Betonung.
Hoffnung bleibt, auch wenn die Zeichen schwinden
Der Regenbogen verblasst auf diesem Bild schon wieder. Aber die Hoffnung bleibt!
Kinder sind Zukunft
Ganz unbefangen klettern die Kinder auf den Trümmern herum. Das ist auch gut so. Kinder sind die Zukunft unserer Stadt, unseres Landes. Deshalb sollten wir alles für sie tun. Sie brauchen intakte Familien, einen geborgenen Lebensraum, einen Raum in dem sich sich entfalten und reifen können. Die Unbefangenheit, mit der sie da da herumklettern tut gut. Aber ich finde sie sollten irgendwann auch wissen, worauf sie da herumklettern. Nur so kann verhindert werden, dass sich Geschichte wiederholt.
Daher habe ich auch nicht so recht das Verständnis für die Sprüche auf dem nächsten Bild …
… auch wenn ich dem Graffiti eine gewisse Schönheit nicht absprechen kann.
Birkenkopf untypisch
Eine ganz andere Perspektive zum Birkenkopf, eher etwas untypisch. Sie zeigt eine der vielen Birken, die dem Berg den Namen geben und doch das charakteristische Kreuz auf der Spitze. Das wa dasr letzte Bild schon auf dem Weg nach Hause.
Noch ein paar fotografische Anmerkungen:
Die ganze Serie ist mit meiner neuen 5dMkIII gemacht mit dem 24-70 2.8L, 70-300 2.8 L und dem Sigma 12-24 USM. Ich musste bei der Nachbearbeitung doch feststellen, dass das Sigma auf die Abschussliste muss. Die Bildqualität fällt gegenüber den L-Objektiven deutlich ab und passt nicht mehr zur Kamera.
Die Lichtverhältnisse waren schön, aber stark kontrastierend. Irgendwann war es mir zu dumm immer wieder neu einzumessen. Ich wollte mich eigentlich auf die Motive und die Bildkomposition konzentrieren. Also habe ich einfach Belichtungsreihen gezogen (und 80% der Aufnahmen wieder gelöscht). Da ich RAW fotografiere stelle ich aber fest, dass ich aus fast jeder Aufnahme das gleiche Bild gewinnen könnte.
Als Fotograf geht man auch Risiken ein um an gute Bilder zu kommen – dabei ist der Aufnahmestandpunkt ganz wichtig. So bin ich beim Rumkraxeln in den Trümmern auch mal abgerutscht. Nun hat die Kamera einen Kratzer und ich eine schmerzende Rippe.
Ich wollte bei manchen Bilder doch Menschen drauf haben. Alle waren sehr freundlich und willig sich so ins Bild zu stellen wie ich wollte. Auch eine Gruppe aus Argentinien war dort oben – sie sprachen aber sehr gut deutsch. Eine nette Begegnung ergab sich daraus. Dabei habe ich gelernt, wie sie in Argentinien den Mate-Tee machen. Herzliche Grüße, falls Sie das lesen. Die Bilder sind in der Galerie.
Alles in allem war es für mich ein nachdenkliches Erlebnis – und die Ermutigung doch wieder öfter gezielt ein Fotoprojekt in Angriff zu nehmen.
Beim Klick auf die Bilder kommt ihr übrigens auf die Fotogalerie, da sind noch mehr Bilder drin als direkt hier im Blog gezeigt.
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